"Zugewanderte und einheimische Kinder profitieren gleichermaßen"
28. September 2016

Sprachlehrkräfte: SPD-Fraktion setzt auf Umsetzung des Koalitionsvertrags

Die SPD-Landtagsfraktion geht davon aus, dass die Festlegungen des Koalitionsvertrages zur Weiterbeschäftigung der Sprachlehrkräfte an den Schulen des Landes noch vor Jahresende um­gesetzt werden. „Die Aktion, bereits im letzten Schuljahr flächendeckend 250 Sprachlehrerinnen und -lehrer einzustellen, war ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Zugewanderte und einheimische Kinder profitieren davon gleichermaßen, weil die neu eingestellten Lehrkräfte auch in die normale Unterrichtsversorgung eingebunden sind“, erklärt dazu die SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle. „Diesen Vorsprung müssen wir erhalten – und der Integrationsbedarf ist weiterhin da.“

Viele der neuen Lehrkräfte seien im Begriff, notwendige Zusatzqualifikation zu erwerben, ergänzt die bildungspolitische Sprecherin Angela Kolb-Janssen. „So war es von Anfang an geplant und so wurde es im Koalitionsvertrag fortgeschrieben. Das entspricht auch voll und ganz dem Ansatz des Bildungsministers, Quereinsteigerinnen und -einsteiger in die Schulen zu holen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dieses Ziel schon bei erster Gelegenheit aufgibt.“

Angesichts der nach wie vor unbesetzten Lehrerstellen solle der Bildungsminister die Chance nutzen, den Kolleginnen und Kollegen eine Perspektive in Sachsen-Anhalt zu geben und die dringend benötigten Stellen zu besetzen. Kolb-Janssen: „Gelingt dies nicht, werden gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen ihre berufliche Perspektive anderswo suchen und finden.“

 
Hintergrund:

Im Koalitionsvertrag wurde im Kapitel „Integration“ vereinbart:
Bildung ist eine Schlüsselfrage der Integration. Wir werden daher das Angebot an Sprachförderung in allen Schulformen sicherstellen. Wir werden ausreichend Sprachklassen mit qualifizierten Lehr­kräften einrichten und am Abbau von Sprachbarrieren im Schulalltag arbeiten. Wir brauchen in Sachsen-Anhalt ausreichend Lehrkräfte, u. a. mit der Lehrbefähigung Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Das werden wir in der Lehramtsausbildung verankern und außerdem Zusatzqualifikationen für Lehrkräfte anbieten. Soweit es sich um Quereinsteiger und Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen handelt, wollen wir ihnen berufsbegleitende Angebote zur Fortbildung eröffnen.

Und im Kapitel „Bildung und Kultur“ heißt es:
Zur Sicherung des Schuljahres 2016/2017 werden die Koalitionspartner weiterhin eine kurzfristige Lösung zur Verlängerung der befristeten Arbeitsverträge der „Sprachlehrkräfte“ bis zum Ende des Schuljahres 2016/2017 anstreben. Mittelfristig soll die Überführung geeigneter Sprachlehrkräfte, verbunden mit begleitenden Qualifizierungsangeboten, auf unbefristete Stellen, im Rahmen des vereinbarten Stellenrahmens, erfolgen. Für die Umsetzung dieser Personalgewinnungsziele werden die notwendigen technischen und personellen Voraussetzungen in den Schulbehörden geschaffen.