Sprachlehrkräfte
14. Dezember 2016

Kolb-Janssen: Unterrichtsversorgung ist größte Herausforderung in den nächsten Jahren

Der Landtag diskutierte heute zum wiederholten Mal über die Zukunft der Sprachlehrkräfte. Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen, bedauerte in der Debatte, dass nur 75 „Vollzeitäquivalente“ – das entspricht etwa 88 Sprachlehrerinnen und Sprachlehrern – bis zum Ende des Schuljahres 2016/17 verlängert werden. Auch wenn das Auswahlverfahren und die Vertragsverlängerung noch vor Ende des Jahres abgeschlossen werden, bleiben derzeit noch Fragen offen, unter anderem an welchen Schulen ab Januar 2017 Sprachunterricht stattfinden wird.

„Damit werden ab Januar 100 Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer an den Schulen unseres Landes fehlen. Die Unterrichtsversorgung verschlechtert sich weiter. Sprachlehrer sind kein Luxus, sondern Mindestbedingung der Integration, die den Kleinsten und Schwächsten verweigert wird“, so Kolb-Janssen. Man dürfe auch die zusätzliche Belastung der Lehrerinnen und Lehrer nicht vergessen, die mit diesem Wegfall verbunden sei.

Eine der größten Herausforderung in den nächsten Jahren wird die Unterrichtsversorgung sein, wenn in den nächsten zwei bis drei Jahren mehrere hundert Lehrerinnen und Lehrer in den Ruhestand gehen und nach der derzeitigen Planung des Bildungsministeriums weder genügend Lehramtsstudenten ausgebildet werden noch genügend Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden können.

„Ich vermisse bei Minister Tullner konkrete Vorschläge, um die strukturellen Probleme der Unterrichtsversorgung entschieden anzugehen. Es müssen insbesondere genügend Mittel eingestellt werden, um den Lehrerbedarf zu decken. 300 geplante Neueinstellungen für 2017 sind eindeutig zu wenig und decken nicht einmal die rund 450 Altersabgänge ab. Hinzu kommt, dass wir entgegen den Prognosen, die den ursprünglichen Planungen zugrunde lagen, rund 10.000 schulpflichtige Kinder mehr haben. Eltern, Schüler und Lehrer können erwarten, dass das Bildungsministerium bei steigenden Schülerzahlen das Ziel der Unterrichtsversorgung von 103 Prozent umso mehr ernst nimmt.“

 
Hintergrund:

Für 2017 werden 450 Alters- (und andere) Abgänge erwartet. Die alte Landesregierung hatte im damaligen Personalentwicklungskonzept (PEK) 450 Neueinstellungen geplant (Einigung zwischen MK und MF), Minister Tullner plant jetzt mit 300 Neueinstellungen.

2018: 690 Altersabgänge; geplante Einstellungen: 370
2019: 900 Altersabgänge; geplante Neueinstellungen: 430
2020: 990 Altersabgänge; geplante Neueinstellungen: 420