Bildungsministerium kündigt Kürzungen an
17. März 2017

Kolb-Janssen: Weniger Stundenzuweisungen bringen keine bessere Unterrichtsversorgung, sondern eine Verschlechterung der Bildungsinhalte

Zur heutigen Presseberichterstattung über die vom Bildungsministerium angekündigten „geringen Anpassungen bei den Zuweisungen“ von Stunden erklärt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen:

„Wir haben in den Haushaltsberatungen dafür gesorgt, dass der Bildungsminister mehr neue Lehrerinnen und Lehrer einstellen kann, als in diesem und im nächsten Jahr in Pension gehen. Das verhindert, wenn es denn konsequent umgesetzt wird, ein Absinken der Unterrichtsver­sorgung. Wenn der Bildungsminister den Schulleitern jetzt ‚Maßnahmen‘ ankündigt, ohne sie konkret zu benennen, sorgt das zunächst einmal für Unruhe und Verunsicherung bei den Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen, Schülern und Eltern.

Eine Absenkung der Stundenzuweisung und des schülerbezogenen Faktors bei der Stunden­zuweisung trifft vor allem kleine und mittlere Grundschulen und Sekundarschulen und hätte zur Konsequenz, dass die Klassen zum neuen Schuljahr völlig neu umgebildet werden müssen. Die SPD fordert eine Vorbereitung des neuen Schuljahres, die gute Bildung auch in Zukunft gewähr­leistet. Das heißt für uns: keine Ausweitung des jahrgangsübergreifenden Unterrichts, keine Klassenumbildungen und keine weitere Verschlechterung der Attraktivität von Schulleiterstellen, die bei den vorgesehenen Änderungen zusätzlich auch noch Klassenleiterfunktionen übernehmen müssten.

Der Bildungsminister muss jetzt die Chance nutzen und die zur Verfügung stehenden Stellen so schnell wie möglich besetzen. Wir unterstützen dabei auch unkonventionelle Maßnahmen wie zum  Beispiel eine überregionale Kampagne, die mit den Vorteilen wirbt, die Sachsen-Anhalt zu bieten hat: Verbeamtung, sehr gute Kitabetreuung und bezahlbarer Wohnraum.

Das Bildungsministerium ist aufgefordert, alles Mögliche zu tun, um Lehrkräfte nach Sachsen-Anhalt zu holen. Weniger Stundenzuweisungen bedeuten eben keine bessere Unterrichtsver­sorgung, sondern eine Verschlechterung der Bildungsinhalte und eine Erhöhung der Belastungen für die Kolleginnen und Kollegen.“