Werkstattgespräch der SPD-Fraktion zu Arbeitsbedingungen an der Hochschule
9. Juni 2017

Pähle und Willingmann plädieren für „Hochschulkodex für faire Arbeit“

Die SPD-Landtagsfraktion hat am heutigen Freitag in einem Werkstattgespräch über die Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt diskutiert. Unter der Leitung der Fraktionsvorsitzenden und wissenschaftspolitischen Sprecherin Katja Pähle diskutierten darüber unter anderem Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD), die Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal, Anne Lequy, und Rainer Herter von der Gewerkschaft ver.di.

Pähle und Willingmann appellierten übereinstimmend an die Hochschulen, mit einem „Hochschulkodex für gute Arbeit“ den Rahmen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen insbesondere junger Akademikerinnen und Akademiker abzustecken. Katja Pähle: „Natürlich ist auch der Gesetzgeber gefordert, die Voraussetzungen zu verbessern. Aber diese Aufgabe ist vor allem auch eine Herausforderung an die akademische Selbstverwaltung. Allein schon der Prozess, statusgruppenübergreifend an jeder Hochschule einen solchen Kodex zu erarbeiten, wird das Bewusstsein für die Probleme und für die eigenen Handlungsmöglichkeiten schärfen.“ Pähle verwies auf positive Beispiele aus anderen Ländern.

„Nicht erst diese Diskussion hat gezeigt, dass an den Hochschulen im Bereich der Personalbewirtschaftung Veränderungen erforderlich sind“, so Minister Willingmann. „Diese dringende Modernisierung werden wir in der laufenden Legislaturperiode in verschiedenen Feldern angehen. So ist beispielsweise mit der erreichten Erhöhung der Grundbudgets der Hochschulen und den damit verbundenen verbindlichen personalwirtschaftlichen Maßnahmen, die die Hochschulen nun umsetzen, ein wichtiger Schritt getan, dass sowohl junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hochschulverwaltungen eine planbare und verlässliche Berufsperspektive erhalten. Auch schon während der Qualifikationsphase beziehungsweise mit dem Einstieg in den Beruf sollte es möglich sein, Familie zu gründen und sesshaft zu werden – ohne Zukunftsängste.“

Hintergrund:

Prekäre Beschäftigung auch in der Wissenschaft zurückzudrängen, hatte die SPD bereits in ihr Landtagswahlprogramm als Ziel aufgenommen. Mit dem Haushalt 2017/18 wurden die Grundbudgets der Hochschulen erhöht, um eine Verbesserung der Beschäftigungssituation zu ermöglichen. Ein wichtiger nächster Schritt steht mit der bevorstehenden Novelle des Hochschulgesetzes an.