14. Oktober 2016

Angela Kolb-Janssen fordert ein Konzept „Schule gegen sexuelle Gewalt“ in Sachsen-Anhalt

Opfer eines sexuellen Missbrauchs zu sein, gehört noch immer zum Grundrisiko einer Kindheit in Deutschland. Allein im Jahr 2015 wurden in Sachsen-Anhalt laut polizeilicher Kriminalstatistik mehr als 500 Fälle sexuellen Missbrauchs und mehr als 100 Misshand­lungstaten an Kindern und Jugendlichen erfasst. Die Dunkelziffer ist in diesem Bereich sehr hoch.

Der Unabhängige Beauftragte des Bundes für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs schätzt ein, dass sich in jeder Schulklasse betroffene Kinder befinden, die sexuelle Gewalt erleiden oder erlitten haben. Unsere Schulen müssen ein pädagogischer Schutzraum unserer Kinder sein. Dazu hat das Bildungsministerium einen Leitfaden erarbeitet, der konkrete Hinweise für die Lehrkräfte enthält, wie bei Verdachtsfällen in den Schulen mit sexuellen Übergriffen umgegangen werden soll.

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen begrüßt deshalb die Ankündigung des Bildungsministeriums, sich an der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ zu beteiligen. In rund 30.000 Schulen in Deutschland soll diese Initiative gestartet werden. Voraussetzung hierfür ist, so Kolb-Janssen, dass für die Schulen in Sachsen-Anhalt ein Konzept zum Schutz vor sexueller Gewalt entwickelt wird. Mit dieser Initiative, so Kolb-Janssen: „Können betroffene Schülerinnen und Schüler Hilfe auch bei neuen Entwicklungen wie Cyber-Grooming und Cybermobbing finden, und gleich­zeitig kann dazu beigetragen werden, dass Missbrauch in der Schule selbst keinen Raum findet“.

Hintergrund:

An Schulen in Sachsen-Anhalt wurden in den letzten Monaten mehrere Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt. Das Landesschulamt und das Bildungsministerium haben schnell reagiert und entsprechende Maßnahmen, u.a. Entlassung der Lehrkräfte und schulpsy­chologische Betreuung der Opfer, veranlasst.