Gartenreich Dessau-Wörlitz
11. November 2016

Kolb-Janssen: Gefährdung des UNESCO-Welterbestatus des Gartenreichs Dessau-Wörlitz durch Windkrafträder ist vom Tisch

Eine mögliche Gefährdung und Aberkennung des UNESCO-Welterbestatus des Gartenreichs Dessau-Wörlitz durch die Errichtung von 200 Meter hohen Windrädern in unmittelbarer Nähe des Weltkulturerbes ist abgewendet. Die Landesregierung konnte sich mit der regionalen Planungs­gemeinschaft, den Kommunen und den Investoren darauf verständigen, dass für den geplanten Windpark Luko-Thießen. Höhenbegrenzungen eingezogen werden, um die Wahrnehmbarkeit der Windkraftanlagen zu begrenzen. In einem vom Landesamt für Denkmal­pflege und Archäologie erstellten Visualisierungsgutachten wurde eine solche Höhenbegrenzung der Windräder dringend empfohlen.

Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen: „Ich begrüße diesen bislang einmaligen Interessenausgleich zwischen dem Schutz unseres einzig­artigen kulturellen Erbes, wirtschaftlichen Interessen und dem Klimaschutz. Ein Verlust des Welt­erbestatus wäre für die SPD nicht hinnehmbar gewesen.“

Hintergrund: Dem Gartenreich Dessau-Wörlitz wurde im Jahr 2000 von der UNESCO der Status eines Welt­kulturerbes verliehen. Die Einmaligkeit des Gartenreichs Dessau-Wörlitz liegt in seiner im 18. Jahrhundert begonnenen gezielten Landschaftsgestaltung mit einem Netz von Sichtachsen begründet, die die natürlichen Gegebenheiten beachten und das ganze Gartenreich durchziehen und verbinden. Diese Ästhetisierung der Landschaft ist in Europa einmalig. Die mögliche Aberken­nung eines UNESCO-Weltkulturerbestatus kam bisher in Europa nur ein einziges Mal vor, nämlich 2009 für das Dresdner Elbtal.