Sponsoring
24. August 2017

Schmidt: Sponsoring findet nicht in dunklen Räumen statt

Man könnte bei diesem Antrag glauben, dass Sponsoring etwas ist, was erstens in dunklen Räumen passiert und zweitens immer auf Beeinflussung ausgelegt ist. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Sponsoring ist – im Gegensatz zur Spende – ja auf Leistung und Gegenleistung angelegt, und die Gegenleistung besteht in der Regel darin, in der Öffentlichkeit als Sponsor erwähnt zu werden und gerade nicht im Dunkeln zu verschwinden. Eine Einflussnahme, so sie beabsichtigt wäre, würde daher offen zu Tage treten.

Vor allem aber die Sponsoringsumme von 1,1 Millionen € pro Jahr, von denen zwei Drittel den Hochschulen für universitäre Forschung, weitere 20 Prozent kulturellen Zwecken und noch einmal zehn Prozent der Sportförderung zu Gute kommen, verweist diese Vermutung in das Reich der Legende.

Die Sponsoringberichte des Innenministeriums nennen den gesponserten Gegenstand und die Summe. Wer will, kann schon heute an Bauschildern, in Broschürenvorworten oder auf den Rückwänden der Eventbühnen schauen, wer die jeweiligen Sponsoren sind.

Insofern ist es in Ordnung, wenn die Sponsoringberichte zukünftig auch die Namen der Sponsoren enthalten, aber an der eigentlichen Aufgabe in Sachen Transparenz geht der Antrag der Linksfraktion vorbei.

Viel wichtiger ist, dass beim Abschluss von Sponsoringverträgen der Eindruck, Sponsoren könnten Regierungshandeln beeinflussen, auch konsequent ausgeschlossen wird.