Förderschulkonzept
12. Dezember 2017

Kolb-Janssen: Inklusion ist nicht verhandelbar – Chancen für alle Kinder!

Zum heute im Kabinett beratenen Entwurf des Bildungsministeriums für ein Förderschulkonzept erklärt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen: „Wir stehen zu unserem Anspruch und der mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention eingegangenen Rechtsverpflichtung, dass alle Kinder die gleichen Chancen erhalten sollen. Aus der heutigen Kabinettssitzung ist das Signal gegeben worden, dass der Entwurf des Bildungsministeriums der Startschuss für eine ergebnisoffene Diskussion sein soll. Für diese Diskussion gilt: Einen Rückschritt beim gemeinsamen Unterricht wird es mit uns nicht geben. Es darf nicht sein, dass der Status quo nicht verändert werden und die Anzahl der Förderschulen sogar steigen soll.“

Derzeit lernen fast 10.000 Kinder mit sonderförderpädagogischem Förderbedarf an Förderschulen mit verschiedenen Förderschwerpunkten. 79 Prozent von ihnen verlassen die Schule ohne einen Schulabschluss. Sachsen-Anhalt hat bundesweit die höchste Quote. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen ist in den letzten Jahren auf etwa 35 Prozent gestiegen. Kolb-Janssen: „Inklusiver und gemeinsamer Unterricht ist für Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf eine Herausforderung, aber auch ein Gewinn, wenn Kinder nach ihren individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen gefördert werden. Inklusion funktioniert aber nur, wenn dafür die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen.“

Kolb-Janssen bedauerte, dass gute und funktionierende Konzepte wie das des Burgenlandkreises entwickelte, bislang nicht aufgegriffen worden seien. „Von einem Konzept erwarten wir, dass es auch Aussagen zu Ressourcen und Standorten, zur Erhöhung von Schulabschlüssen und zur Weiterbildung von Lehrkräften trifft“, so Kolb-Janssen.