Landtagssitzung
25. Mai 2018

Kolb-Janssen: Industriekultur ist bedeutsames kulturelles Erbe

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat heute über die Industriekultur des Landes debattiert. Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen:

„Dass Sachsen-Anhalt ein altes Kulturland ist, darüber besteht bei kaum jemandem ein Zweifel. Martin Luther, Reformation und Bauhaus, Händel, Telemann und Otto der Große sind allen ein Begriff. Aber wer weiß schon, dass in Sachsen-Anhalt der Farbfilm und das PVC erfunden wurden oder dass die Magdeburger Rakete zu den Meilensteinen der Raumfahrt gehört? Wir haben auch im Bereich Industriekultur viel vorzuweisen, dabei auch Dinge, die einmalig sind.

Unsere Region ist seit Jahrhunderten untrennbar mit der Förderung von Kali und Salz, Kohle und Kupfer, mit der Chemie- und Maschinenbauindustrie verbunden. Sachsen-Anhalt kann mit Fug und Recht behaupten, Wiege der mitteldeutschen Industrie zu sein. Die Industriekultur ist ein nicht wegzudenkender Teil der Landesidentität, aber wir müssen kritisch feststellen, dass wir diesem Aspekt in den letzten Jahren zu wenig kulturpolitische Aufmerksamkeit geschenkt haben. Unsere Nachbarländer Sachsen und Brandenburg sind da schon weiter.

In der Technik- und Industriegeschichte des Landes liegt ein erhebliches Potential, und das soll mit unserem Antrag gehoben werden. Die Landesregierung wird ein ressortübergreifendes Landeskonzept erarbeiten, das die verschiedenen Aspekte der Industrie- und Technikgeschichte zusammenbringt und weiterentwickelt. Dabei geht es um eine moderne kulturelle und touristische Nutzung und Präsentation. Wir wollen die Orte der Industriekultur in Zukunft auch noch stärker für Bildungsangebote nutzen. Damit hätten wir noch bessere Möglichkeiten, an Originalschauplätzen für MINT-Berufe zu werben und die industrielle Zukunft unseres Landes zu sichern.“