Jahresmonitor zur Berufsbildung
30. August 2018

Steppuhn: Die nächsten Schritte müssen das Azubiticket und die Mindestausbildungsvergütung sein

Der Landtag von Sachsen-Anhalt diskutiert am heutigen Donnerstag über einen Antrag der Koalitionsfraktionen zur Einführung eines „Jahresmonitors Berufsbildung“. Wir diskutieren hier oft über fehlende Fachkräfte, Ausbildungsabbrüche, Weiterbildung und die Gewinnung von Fachkräften zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und damit auch unseres Landes, sagte der stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andreas Steppuhn, zur Einbringung des von der SPD initiierten Antrags. Landesregierung und Landtag brauchen aktuelles Datenmaterial, das alle Verantwortlichen in die Lage versetzt, bestmöglich an den Stellschrauben für eine erfolgreiche Berufsbildung zu drehen.

Steppuhn nutzte die Gelegenheit, um über die Rahmenbedingungen für eine gute Berufsausbildung zu sprechen: Da ist zum einen die Berufsschulplanung, die aus jetziger Sicht alles andere als glücklich gelaufen ist. Als SPD haben wir schon sehr frühzeitig vor den jetzt sichtbar gewordenen Problemen gewarnt. Wer sich zum Beispiel in Stendal um einen Internatsplatz für den Blockunterricht bewirbt, bekommt ein Schreiben, dass er auf der Warteliste steht. Wie lang die Warteliste ist, wird nicht erwähnt. Unhaltbare Zustände, wie ich meine. So etwas macht Berufsausbildung nicht attraktiv, sondern schreckt ab.

Auch das Thema Ausbildungsabbrüche beschäftige den Landtag immer wieder, sagte Steppuhn: Wenn niedrige Ausbildungsvergütungen und weite Wege zur Berufsschule ein Problem darstellen, dann kann man etwas dagegen tun. Die nächsten Schritte müssen die Einführung eines Azubi-Tickets und die Schaffung einer gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung sein. An der politischen Umsetzung arbeiten wir ja noch. sowohl in Berlin als auch hier im Landtag. Mit der Erhöhung des Budgets für Fahrtkostenerstattungen für Berufsschüler von 120.000 auf drei Millionen Euro haben wir ja bereits die ersten Weichenstellungen für bessere Rahmenbedingungen bei der Berufsausbildung vorgenommen. Dabei allein darf es aber nicht bleiben.