SPD-Politiker zum Waldbrandschutz:
11. Oktober 2018

„Der Sommer 2018 hat Defizite in Sachsen-Anhalt aufgezeigt. Jetzt muss gehandelt werden“

Am gestrigen Mittwoch besuchten Rüdiger Erben, Parlamentarischer Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, und der landwirtwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Jürgen Barth, die Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark). Dort wurden sie von Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth und Verbandsgemeindewehrleiter Michael Märten über die Herausforderungen informiert, die die Verbandsgemeinde und ihre Feuerwehren bei den Waldbränden des Sommers 2018 zu bewältigen hatten.

Rüdiger Erben hatte sich zuvor bereits in den Städten Annaburg und Jessen im Landkreis Wittenberg, die in diesem Jahr von noch größeren Waldbränden als die Verbandsgemeinde Seehausen heimgesucht worden waren, einen Überblick verschafft. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jürgen Barth hatte er in den letzten Jahren immer wieder auf Defizite beim Waldbrandschutz in Sachsen-Anhalt hingewiesen. Beide waren aber beim Landwirtschafts- und Innenministerium auf weitgehend taube Ohren gestoßen. Nach den katastrophalen Wald- und Feldbränden im Jahr 2018 drängen die SPD-Politiker erneut auf ein Umdenken der Ministerien.

Erben: Die Feuerwehren Sachsen-Anhalts haben 2018 mit großem Einsatz dramatisch viele und große Waldbrände bekämpft. Dafür sind sie jedoch nicht optimal ausgerüstet. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Sachsen-Anhalt dem Beispiel von Brandenburg folgt und Feuerwehren in waldbrandgefährdeten Regionen mit geländegängigen Tanklöschfahrzeugen mit großen Wassermengen ausrüstet, die schnell einen wirksamen Löschangriff in der Entstehungsphase eines Waldbrandes fahren können, ohne sich selbst zu gefährden. Zudem fordere ich vom Bund, dass er endlich seine nicht mehr militärisch genutzten Bundesforsten von Kampfmitteln freiräumt, damit diese keine Gefahr bei Waldbränden mehr darstellen.

Barth: Beim Schutz unserer Wälder vor Bränden ist Vorsorge das A und O. Waldwege, die von Feuerwehrfahrzeugen nicht mehr befahren werden können, verlandende Löschwasserteiche und versandende Brunnen gefährden die Wälder in Sachsen-Anhalt und begünstigen, dass kleine Waldbrände zu Katastrophen werden können. Hier sind die Waldbesitzer genauso in der Pflicht wie das Landwirtschaftsministerium. Die Waldbesitzer müssen mehr für den Schutz ihrer Wälder tun, und das Ministerium muss sie wieder mit Fördermitteln dabei unterstützen.