Landtag diskutiert über Unterrichtsversorgung
25. Oktober 2018

Kolb-Janssen: Andere sind einfach schneller – es ist gut, wenn sich jetzt auch Sachsen-Anhalt bewegt

Der Landtag von Sachsen-Anhalt diskutierte in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag über weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung. Das im Haushaltsplanentwurf verankerte Ziel von 14.500 Vollzeitstellen soll bereits zu Beginn des Jahres 2019 erreicht werden. Das Vorziehen dieses Ziels ist ein ermutigendes Zeichen, dass das Bildungsministerium die Zeichen erkannt hat und handelt. Wir brauchen aber noch mehr Lehrkräfte, um den gestiegenen Schülerzahlen gerecht zu werden und Altersabgänge angemessen zu kompensieren. Die geplante Änderung der Oberstufenverordnung kann auch nur umgesetzt werden, wenn dazu mehr Lehrkräfte zur Verfügung stehen, so Angela Kolb-Janssen, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion.

Sachsen-Anhalt verliere durch sein unflexibles und zu langsames Einstellungsverfahren nach wie vor zu viele junge Referendarinnen und Referendare, die in unserem Bundesland ausgebildet worden sind, so Kolb-Janssen weiter: Andere sind einfach schneller. Es ist daher erfreulich, dass Bildungsministerium und Landesschulamt endlich gesonderte Ausschreibungen für Referendare planen und auch regionalisierte Zwischenausschreibungen angehen wollen. Die SPD-Fraktion hat immer wieder eine Flexibilisierung und Öffnung des derzeitigen Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren gefordert.

Derzeit ist es nur unter erschwerten Bedingungen möglich, dass Lehrkräfte an anderen Schulformen unterrichten als an der, für die sie ausgebildet worden sind. Wir setzen uns daher für eine größere Durchlässigkeit und eine Änderung des Beamtengesetzes ein, so Kolb-Janssen. Um langfristig den Schuldienst attraktiv zu gestalten und die Motivation der Lehrkräfte zu erhalten, spielt die Bezahlung eine große Rolle. Wir erwarten, dass das Bildungsministerium endlich eine rechtssichere Regelung für die Vergütung von Mehrarbeit vorlegt, damit Überstunden der Lehrkräfte auch bezahlt werden können.

Darüber hinaus sieht die SPD-Fraktion Handlungsbedarf bei der Sicherung der Qualität des Unterrichts, der Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteigern sowie bei der Angleichung und Anhebung der Vergütung.