Landtag debattiert Situation der Freiwilligendienste
20. Juni 2019

Steppuhn: Arbeit der Freiwilligen wertschätzen

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat am heutigen Donnerstag auf Antrag der regierungstragenden Fraktionen die Situation der Freiwilligendienstleistenden im Land debattiert und dabei den Schwerpunkt auf eine verbesserte finanzielle Unterstützung der Mobilität gelegt. Dazu erklärt Andreas Steppuhn, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender und arbeitsmarktpolitischer Sprecher:

Im Dezember letzten Jahres demonstrierten die Freiwilligendienstleistenden in ganz Deutschland für eine bessere Unterstützung ihrer Mobilität. Ich freue mich, dass wir die Koalitionspartner nun endlich davon überzeugen konnten, dass wir uns diesem wichtigen Anliegen widmen sollten.

Rund 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Programmen wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), dem FSJ-Kultur oder dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) wurden zwischen 2015 und 2019 im Land gezählt. Sie bekommen für ihr bürgerschaftliches Engagement eine trägerspezifische Vergütung, die sämtliche Lebenshaltungskosten abdecken soll. Sie beträgt aktuell maximal 390 Euro, liegt meist jedoch deutlich darunter. Dass davon gut und gerne ein Drittel in Fahrtkosten fließt, damit die Freiwilligen überhaupt zur Einsatzstelle gelangen, ist nicht mehr zeitgemäß.

Wir sollten den Jugendlichen, die sich für die Gesellschaft engagieren wollen, keine Steine in den Weg legen. Stattdessen wollen wir uns für eine bessere finanzielle Unterstützung der Freiwilligendienstleistenden einsetzen und ihnen so Wertschätzung für das Geleistete entgegenbringen. Die begrüßenswerten Reformpläne von Jugendministerin Franziska Giffey auf Bundesebene, die etwa einen Fahrtkostenzuschuss vorsehen, müssen nun landesseitig unterstützt werden. Dabei soll die kommunale Ebene einbezogen werden. Auch eine regelmäßige Berichterstattung der Landesregierung in den Ausschüssen des Landtags ist vorgesehen.

Ich sehe unsere dahingehenden Bestrebungen als Teil einer ganzheitlichen Strategie: Auch mit dem geplanten Azubi-Ticket möchten wir Sachsen-Anhalt für junge Menschen attraktiver machen. Angesichts der Abwanderungsbewegungen der letzten Jahrzehnte müssen wir wirksame Anreize schaffen, um unser Land für junge Menschen interessant zu machen. Dazu zählt die finanzielle Unterstützung ihrer Mobilität. Sie ist ein wichtiger Faktor für den Verbleib in einem lebenswerten Sachsen-Anhalt.