SPD-Fraktion bekräftigt Unterstützung für Synagogenbau in Magdeburg
6. September 2019

Pähle: Vorstoß des Steuerzahlerbundes ist instinktlos

Die SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt hat ihre Unterstützung für den Neubau einer Synagoge in der Landeshauptstadt Magdeburg bekräftigt. Wie man sich in einer Situation, in der sich Berichte über antisemitische Vorfälle in Deutschland häufen, als Steuerzahlerbund ausgerechnet dieses Vorhaben herauspicken kann, ist mir ein Rätsel, und ich finde es instinktlos, erklärte Katja Pähle, Vorsitzende und religionspolitische Sprecherin der Fraktion. Unter den Nazis wurden durch staatliches Handeln und Unterlassen jüdische Gotteshäuser zerstört, jüdische Menschen zu Millionen umgebracht und jüdisches Glaubensleben für viele Jahrzehnte aus Deutschland vertrieben. Warum sollte der Staat jetzt nicht beim Bau einer Synagoge helfen, wo es endlich wieder ein lebendiges jüdisches Gemeindeleben gibt?

Pähle unterstrich, dass der Landtag das Vorhaben seit vielen Jahren wohlwollend, aber auch mit kritischem Blick auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit begleite. Und außerdem: Die Synagoge bekommt die Gemeinde schließlich nicht geschenkt. Sie wird vor allem ermöglicht durch ein unglaublich beharrliches Engagement des Fördervereins, durch die Spendenbereitschaft der Magdeburgerinnen und Magdeburger und durch die Unterstützung der Landeshauptstadt, sagte sie.

Der nächste Schritt zur Realisierung des Vorhabens wird die Freigabe der im Landeshaushalt vorgesehenen Mittel durch den Finanzausschuss des Landtages sein.

Pähle: Ich freue mich auf den Tag, an dem diese Synagoge fertig wird. Das wird ein guter Tag für Sachsen-Anhalt und für die Menschen unterschiedlichsten Glaubens in unserem Land.